Tag 002 - der zweite Morgen

Ciell gähnte müde, als sie sich nach dem aufwachen streckte und das kleine Frettchen verschreckte, dass sich während der Nacht auf ihrer Brust zusammengerollt hatte. Sachte setzte sie das quiekende Tier neben sich auf das Kopfkissen und stand auf.

Sie riss die Vorhänge des großen Fensters auf und ging dann erstmal duschen, ehe sie sich ihre Schuluniform anzog.
Heute war zwar immer noch kein offizieller Schultag und daher noch keine Uniformpflicht, doch genoss Ciell das Gefühl der einheitlichen dunkelblauen Uniform.

Sie zog ihre hochhackigen Schuhe an, blickte einmal kurz abfällig in den Spiegel und ging zu ihrem Schreibtisch. Sie füllte ihre kleinen Fläschchen nach, die sie gestern verbraucht hatte, überprüfte die Medikamente in dem Uhrversteck, griff ihren Stock und verließ schwunghaft das Zimmer, ihr Partner muckernd an ihrer Seite.

"Azrael, lass uns die Zeit nutzen und in die Bibliothek gehen" , sagte sie sanft und machte sich auf den Weg.

>>> Eingangshalle

<<<<<<<Bibliothek
Matsurika riss die Augen ruckartig auf. Der Schrei hallte immer noch in ihren Ohren. Und da waren Hände gewesen, viele Hände, die nach ihr griffen. Aber es hatte Niemand geschrien. Ihr Blick wanderte durch den Raum. Es war noch früh am Morgen. Sie war alleine. Wie so oft. Sie streckte ihre Hand aus, um sie auf den Kopf ihrer schlafenden Gefährtin zu legen. Nanami begann zu schnurren. Sie war in der Nacht von ihrem Lager aufgestanden und hatte sich zu der Schülerin gelegt, so machten sie es schon immer, wenn das Mädchen einen unruhigen Schlaf hatte. Ihre Gefährtin kraulend, versuchte sie den Traum wieder zu rekonstruieren, doch er intglitt ihr umso mehr, umso mehr sie sich anstrengte. Sie blieb eine Weile so liegen, als ihr Magen begann, Knurrgeräusche von sich zu geben. "Hat ja alles keinen Sinn!"; dachte sie grimmig und setzte sich auf. Sie stieg aus dem Bett und suchte ihre Sachen zusammen, um sich im Bad frisch zu machen. Erfrischt von der morgentlichen Dusche, öffnete sie die Zimmertür einen Spalt und rief "Nanami, du Langschläfer! Jetzt hast du aber genug geschlafen. Komm, wir gehen etwas frühstücken!". Die Großkatze gähnte widerwillig. Sie stand auf, streckte und schüttelte sich und glitt dann durch den Türspalt, sodass Matsurika die Zimmertür schließen konnte. "Vorher machen wir aber einen Abstecher in das Krankenzimmer."

>>>>>Eingangshalle

Ryu streifte durch den Gemeinschaftsraum der Mädchenschlafsäle und ging auf ihr Zimmer zu. Kaum öffnete sie ihre Zimmertür, kam ihr das freudige Kreischen von Taiji entgegen. "Du scheinst mich echt sehr vermisst zu haben." sagte sie zu ihm, und ließ ihn aus seinem Käfig. Er flatterte auf ihre Schulter. "Tut mir Leid, dass ich dich heute noch nicht rausgelassen hab, aber ich konnte einfach nicht eher."
Sie öffnete das Fenster und ließ ihren Phönix hinausfliegen, damit er auf Beutejagd gehen konnte.
Sie schloss das Fenster und setzte sich auf ihr Bett. Rika schien nicht in der Nähe zu sein. Vielleicht war sie in der Kantine oder der Bibliothek? Sie würde gleich noch einmal nach ihr suchen. Erstmal wollte sie in Ruhe nachdenken.
'Dass ich wirklich ausgerechnet in dem Moment, in dem man meine Hilfe am meisten gebraucht hätte umkippe? Ich kann meine Kräfte doch sonst ganz gut einschätzen...' Sie musste zurückdenken. Vielleicht war die ganze Panik wegen damals. Sie hatte immernoch Angst, überhaupt darüber nachzudenken. Ein Schaudern ging ihr über den Rücken.

Sie musste sich zusammenreißen, denn die Hauptsache war, dass sie stärker wurde. Wenn sie sich schon selbst nicht einmal für voll nahm, musste sie unbedingt etwas tun. Und was konnte besser helfen, als ihre Fähigkeit zu trainieren?
Sie war zwar noch etwas schwach, doch zumindest war sie ausgeschlafen. Vielleicht sah sie ja auch Rika auf dem Weg.

Als sie aus den Mädchenschlafsälen hinausging, fiel ihr auf, dass sie noch garnicht in der Bibliothek gewesen war. Bisher hatte sie noch nie etwas übe ihre Fähigkeit gelesen oder ähnliches.
'Wer weiß, vielleicht kann ich hier irgendwo Informationen dazu finden, wir ich meine Telekinese effektiver einsetzen kann...', dachte sie.
Nachdenklich schritt sie zur Bibliothek.


>>>>> Bibliothek

<<<<Krankenzimmer

Caz schleifte ihren schweren Koffer den Flur entlang und ging in das erst beste Zimmer, an der Tür stand zwar bereits der Name Ryuuzaki, aber das störte sie nicht. Sie würde hier nur schlafen und sich nicht hier aufhalten um Kaffeekränzchen abzuhalten. Außerdem war Ryu anscheinend zu schüchtern um sich für soetwas zu begeistern.
Sie schubste den Koffer mit einem gekonnten Tritt mitten in das Zimmer und folgte ihm.
"Dann packen wir mal aus." sagte sie zu Hades und seufzte hörbar als sie den Koffer öffnete.
Zum Vorschein kamen eine große Menge an schwarzen kurzen und engen Kleidungsstücken, welche alle mehr oder weniger Caz gehörten. Sie hatte lange gebraucht bis sie genug geklaut hatte um den Koffer zu füllen und die Zeit in der Akademie überstehen zu können.
Sie räumte alle Sachen in den Schrank und zog sich gleich dabei um. Auf ihrem Kleid klebte noch Blut.
Cazadora betrachtete ihr Spiegelbild und beschloss das sie mit der Auswahl zufrieden seien konnte.
Eine enge Lederhose und eine ebenso enge schwarze Corsage schmiegten sich an ihren muskulös weiblichen Körper. Sie zog sich die Lederboots wieder an und marschierte elegant aus dem Raum. Trainieren schien ihr jetzt eine gute Idee zu sein, aber noch etwas zu essen zu suchen, klang noch besser.


<<<<< Kantine

Als der Junge Seryco endlich in den Schlafsälen angekommen ist fängt er Lauthals an zu Jubeln doch irgend eine Macht lässt ihn nicht weiterziehen.
"Verdammt erst diese knapp 20000 Stufen und denn das? Was soll der mist?"Kurz nach dem er dies sagte fiel ihm ein Schild mit der Aufschrift Mädchenschlafsäle auf. "Ja toll da rennt man die Treppe hoch, freut sich auf ein Warmes bett und denn das. Hier bin ich und hier bleib ich erst mal." Mit diesem Gedanken setzt sich Seryco hin und nickt gemütlich ein. Nachdem der Junge eingeschlafen ist, hat sich ein kleines Wesen hinzugesetzt um ihn zu Bewachen.

Ryu ging schnurtracks auf ihr Zimmer, denn sie wurde so langsam auch müde. Sie hatte zwar körperlich nicht viel getan heute, aber die Konzentrationsübungen hatten sie schon etwas ausgelaugt.
Taiji flog in seinen Käfig und putzte sein Gefieder.
Sie schlüpfte in ihre Puscheljacke und legte sich mit einem Roman aufs Bett.
Etwas später schlief sie auch schon ein.