Tag 001 - Dunkle Geheimnisse

Ryu nahm wage wahr, wie Rika ihr das Schwert aus der Hand riss, und es sich in etwas anderes verwandelte. Sie versuchte, ihre Fassung wiederzufinden, aber das gelang ihr nur teilweise. Mit Entsetzen beobachtete sie, wie Yukio von dem riesigen Panda durch die Gegend geschleudert wurde und wie alle vergebens versuchten, etwas zu unternehmen.
'Wären wir doch nie in den Wald gegangen!', dachte sie. Doch sie konnte jetzt nicht einfach klein beigeben, während die Anderen mit all ihren Kräften versuchten, das Monster zu besiegen. Sie musste ihnen irgendwie helfen! Aber was konnte sie schon mit ein paar Nadeln oder Essstäbchen anrichten?
'Vielleicht treffe ich ja ein paar Nervenpunkte... kann es vielleicht möglich sein, die Kräfte des Pandas irgendwie zu stören oder zu unterbrechen..?'
Sie schleuderte 2 lange Nadeln pro Hand in Richtung des Pandas und ließ sie in der Luft schweben, darauf wartend, dass sie einen wunden Punkt entdeckte, falls es einen gab.

Ryu sah eine Stelle, von der sie dachte, dass sie mit einem guten Treffer einen wunden Punkt des Pandas treffen konnte.
Sie schoss zwei ihrer Nadeln auf das Tier.

zufällig generierte Nummer (0,20) : 11

Mei der Panda
 
Mei richtete sich auf, ein donnerndes Brüllen entwich ihm während er mit seinem Blick dem Jungen noch folgte. Doch etwas blitze im Augenwinkel und er wirbelte herum.
 

zufällig generierte Nummer (0,20) : 8

Mei der Panda
 
Mei schnaubte und schlug mit seinen harten Pranken zu. Ein silbernes Ding konnte er erwischen und schleuderte die Nadel hinfort, doch die zweite hatte er nicht kommen sehen. Sie schoss direkt auf seine Pranke zu und versank im Fleisch.

Wütend schrie der Bär auf und die Luft um ihn herum schien sich elektrisch zu laden.

Ryu's Nadel traf den Panda in seiner Vorderpfote, woraufhin dieser wie wild brüllte und um sich schlug. Er schien nur umso wütender zu werden und sie hoffte, dass ihr Angriff ihn wenigstens in seiner Bewegung einschränken würde.
Sie schaute sich gehetzt in alle Richtungen um, ob vielleicht irgendwo jemand war, der ihnen helfen konnte, doch da war niemand. Und plötzlich wurde ihr schwummerig und ihre Knie gaben nach. 'Wenn das so weitergeht... Wir werden noch alle draufgehen!', dachte sie, und murmelte kraftlos "Hilfe..!", bevor sie das Bewusstsein verlor.

Matsurikas Gedanken rasten. Sie mussten dieses Ungetüm besiegen, komme was wolle. Aber zunächst einmal musste sie alles in ihrer Macht stehende tun, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. " Yukio!", schrie sie "Kümmer dich um Ryu und schaff sie aus der Gefahrenzone raus, ich versuch dieses Mistvieh abzulenken!" Sie packte den Köcher und warf ihn sich über die Schulter. Der Bär stellte sich auf seine Hinterbeine und ließ einen markerschütternden Schrei von sich. Durch die elektronisch aufgeladene Luft standen ihre Armhärchen in der Luft und sie hörte es knistern. Sie griff hinter sich und zog einen der Pfeile heraus. Ihre Hände zitterten, doch sie schaffte es, ihn an den Bogen anzulegen. Der Schweiß rann ihr in Bächen herab und auch ihre Handflächen wurden langsam feucht. Sie musste es schaffen, sonst waren sie alle in Lebensgefahr. Sie spann den Bogen so weit sie konnte und ließ den Pfeil in einem hohen Bogen in Richtung Mei fliegen. Hoffentlich traf er ihn.

zufällig generierte Nummer (0,20) : 12

Mei der Panda

Mei richtete seine Aufmerksamkeit sofort auf das schreiende Mädchen mit dem Bogen. Das Blut in den Venen des Pandas kochte vor Wut durch die Verletzung und als das Tier den Pfeil auf sich zurasen sah, preschte das Tier brüllend nach vorne und zerschlug den Pfeil in dutzende kleine Stücke. Wütend rannte das Tier auf das schwarzhaarige Mädchen zu und blieb aprupt nur Zentimeter von ihr entfernt stehen, sich in seiner vollen Größe vor ihr aufbauend.

Ciell knirschte mit den Zähnen, als sie Mei auf Matsurika zu rennen sah. Sie kannte diesen Blick. Der Panda war blind vor Wut.

'Wenn wir jetzt nichts tun, wird er sie umbringen!'

"Akira! Jetzt! Ich versuche ihn aufzuhalten. Versuch du ihn zu beruhigen!" , rief sie und rannte mit der Phiole in der Hand auf die Lichtung zu. Ihr Blick war auf den Panda fixiert, das Stechen in ihrer Brust ignorierte sie. 'Ich kann das! Es ist nicht das erste Mal! Die Mischung stimmt... Ich hoffe nur, Mei ist nicht zu stark!'
"MEI!" , schrie sie und der riesige Panda drehte sich wütend Richtung der vertrauten Stimme. Doch er war zu verwirrt, zu sehr in Rage um sie zu erkennen. Nur Wut und Zorn waren in seinen Augen erkennbar. Doch Verwirrung war gut... Er würde nicht damit rechnen, was jetzt auf ihn zu kam.

"AZRAEL!" , schrie sie und das kleine Frettchen erschien aus der Dunkelheit des Waldes. Mit einem gezielten Sprung versuchte es dem Panda in die Hinterproten zu beissen.

Ciell drückte mit dem Daumen gekonnt den Korken aus der Phiole und schmiss mit einer ausholenden Bewegung den feinen Inhalt in Richtung des wütenden Tieres.

zufällig generierte Nummer (0,30) : 22

Mei der Panda
 
Mei konnte sich nur seinen Blick umwenden auf die Stimme, die seinen Namen rief, als soviel auf einmal um ihn herum geschah.
 
Ein Biss in seine rechte Hinterpfote ließ ihn aufschreien und wütend trampeln und dann...
 
Ein glänzendes Pulver traf seinen Körper. Das Licht seines eigenen elektrisierten Felles spiegelte sich in den feinen Körnern und sein Körper wurde wie versteinert. Wütend versuchte er das Frettchen von seinem Bein zu schütteln, den Menschen anzugreifen, doch er war wie gelähmt. Nichts ging mehr...

Nachdem Ciell Mei mithilfe des Puders gestoppt hatte, war es nun ihm den Panda zu beruhigen.

"Ciell bring die anderen aus Meis Reichweite!" Noch während er sprach krochen seine Schatten an Meis Körper hinauf und schlangen sich um ihn.
'Ich hoffe er hört auf mich!' "Mei! Beruhige dich! Ich bin es Akira, du erkennst mich doch Großer, also beruhige dich! Du weißt was passiert wenn du mich zwingst ernst zu machen."
Er konnte am Gesicht des Bären erkennen das sich etwas in ihm regte.

zufällig generierte Nummer (0,30) : 13

Ciell nickte Akira mit eiserner Miene zu. "Ihr zwei! Helft mit Ryuuzaki tragen. Wir müssen hinter die Lichtung! Mei ist nur im offenen Feld stark!" , rief sie Yukio und Matsurika zu

Mei der Panda

Langsam kam die Erinnerung zurück. Mei beruhigte sich und seine Pfoten berührten langsam den Boden. Er brummte entschuldigent in Richtung der anderen, während er zu Akira und Ciell herübertrottete und seinen Kopf an ihnen rieb.
Er stimmte einen Brumgesang an der wohl eine langgezogene, erneute Entschuldigung sein sollte.

Erleichtert saß Yukio sich hin. 'Ich hatte nicht sonderlich Lust darauf mich an dem Ding nochmal zu versuchen..' Er wollte sich jetzt einfach nur ausruhen, denn seine Hände pulsierten noch von dem Stromschlag. Was mit den anderen war interessierte ihn gerade nicht sonderlich. In solchen Situationen ist Yukio egoistisch.

Akira räusperte sich hörbar. "Ich hoffe das war euch allen eine Lektion! Wie ihr vielleicht bemerkt habt ist der Wald äußerst gefährlich." Bei diesen Worten blickte er zu Yukio.

"Das alles ist kein Spiel! Hier geht es um euer Leben!" Und etwas ruhiger fuhr er fort. "Ihr drei seid etwas besonderes, ansonsten hätte man euch nicht einen Tag früher hierher kommen lassen. Mit dem Wissen das ihr heute erlangt habt werdet ihr wohl hier noch einiges schaffen können.

Matsurika bebte. Sie ließ den Bogen fallen. Ihre Hände zitterten und sie stand kurz davor, loszuweinen. "Gehts euch noch gut?!", schrie sie Akira an. " Dieses Ungetüm hätte uns umbringen können!" Jetzt rollten ihr langsam ein paar Tränen die Wange hinab. Der Stress in den letzten Stunden war einfach zuviel geworden für die junge 18-Jährige und bahnte sich nun einen Weg, auszubrechen. Sie schluchzte und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Nach kurzer Zeit wurde das Schluchzen leiser und versiegte letzendlich. Mit tränenverschmierten Gesicht schritt sie auf Ciell und der ohnmächtigen Ryu zu, kniete nieder und streichelte sanft die Wange der Freundin. Sie konnte sehen, dass sich ihre Brust sanft hob und senkte " Was machen wir mit ihr? Wie kriegen wir sie wieder aus der Ohnmacht?", fragte sie Ciell.

"Sie ist nur bewusstlos. Mach dir keine Sorgen." Sie schenkte dem Mädchen ein bei ihr seltendes Lächeln. Ciell blickte zu Akira. Mit einem schmalen Grinsen auf ihren Lippen fragte sie ihn. "Hast du immer noch das Riechsalz dabei, was ich dir damals für Notfälle gegeben hab? Ungewohnt es mal in einer anderen Situation nutzen zu müssen."

Dann wandte sie sich zu Yukio, kniete sich vor ihn, ihren Stock dabei neben sich ablegend und hielt ihm ihre Hand hin. "Gib mir deine Hand, jetzt zeige ich euch meine Fähigkeit."

Er reichte Ciell das Riechsalz. "Du glaubst doch nicht das ich das vergessen würde." Er blickte zu Rika. "Keine Sorge. Ihr ward die ganze Zeit nicht wirklich in Gefahr, denn ihr hattet Ciell in eurer Nähe."

Er griff in seine Jackentasche und holte Verbände hervor, die er zu Ciell warf. 'Die hätte ich ihr wohl eben schon geben sollen''
"So jetzt wartet mal ab und schaut genau hin den was ihr hier seht ist etwas einzigartiges. Die einzige ihrer Art!"

Ciell fing das Riechsalz. Sie warf es direkt zu Rika. "Der Geruch sollte Ryuuzaki wieder wecken können dass ihr Transport etwas einfacher wird. Danach bringen wir sie auf die Krankenstation." , sagte sie leise und beruhigend

Dann blickte sie aus dem Augenwinkel zu Akira und verzog ihren Mund zu einem schmalen Strich, ihn abschätzend begutachtend.
"Pfft du redest wieder absoluten Quatsch. Einzigartig... Meine Güte... So besonders ist es auch nicht. Nur weil ich aktuell die einzige an der Schule bin..." Dann wandte sie sich wieder Yukio zu, auf seine Hand wartend.

Yukio betrachte Ciell verdächtig. "Solange deine Fähigkeit nicht darin besteht Körperteile zu zerfetzen, liebend gern." Er reichte ihr seine Hand und in der Hoffnung, dass Ciell seine Schmerzen lindern konnte. Aushalten konnte er vieles, aber eine verbrannte Handinnenfläche tat ihm schon zu schaffen.

"Tz" Sie grinste Yukio vielsagend und herausfordern an als Kommentar, als sie seine Hand griff. Ihr Griff war fest doch sanft, um ihm nicht unnötig weiter Schmerzen zu bereiten. Sie legte die Hand in ihre eigene, die Handinnenfläche nach oben gedreht und begutachtete die Wunde. Sie sah auf den ersten Blick schrecklich aus - die komplette Handinnenfläche hatte deutliche Brandspuren.
 
"Nicht erschrecken" , flüsterte sie leise, während sie so nahe an Yukio saß, ehe sie ihre zweite Hand auf seine Hand legte. Sie tat es behutsam, doch sie wusste das es ihn schmerzen musste. Doch der Hautkontakt war wichtig.
 
Sie schloss die Augen und atmete sanft durch. Es schien plötzlich, als würde ihr Körper von einem fast unmerklichen silbernen Schimmer umgeben sein, der wie aus ihrem Innersten heraus zu scheinen schien. Ganz schwach, doch im Dunkeln des Waldes für den genauen Blick erkennbar.
 
Durch ihre Hand schoss eine leichte Hitze, zugleich aber auch eine stechende Kühle, ein seltsam kribbelndes Gefühl, welches von ihrer Hand ausstrahlte.

Plötzlich begann Yukios Hand sichtbar unter ihrer eigenen zu heilen. Die Wunden schienen sich zu schließen.
 
Als sie ihre Hand von seiner nahm ihn aber immer noch im Griff hielt, sah seine Hand nur noch geschwollen und gerötet aus, doch die offene Verbrennung war vergangen und die Schmerzen sollten deutlich weniger geworden sein.
 
"Ich werde dir noch einen Verband anlegen. Deine Hand sollte soweit wieder in Ordnung sein. Mit etwas Kühlung wird die Schwellung in ein-zwei Tagen Vergangenheit sein. Doch Berührung könnte eventuell noch schmerzhaft sein. Daher der Verband als Schutz. Lass zur Sicherheit die Fachleute nachher nochmal drüberschauen." Ihr Gesicht wirkte wieder neutral, angestrengt sogar, als wäre etwas ihrer Farbe aus dem Gesicht gewichen, doch nur minimal. Heute war sie in guter körperlicher Verfassung...
 
Sie legte sanft aber mit genug Druck den Verband um Yukios Hand, ehe sie endlich ihren Griff von seiner Hand ließ. Sie schnappte ihren Stock und hielt Yukio die Hand hin. "Bereit zurück zu gehen?"

Ihr Gesicht wurde plötzlich zu einem diabolischen sanften Lächeln. Gefährlich könnte man es beschreiben. "Ich denke dafür schuldest du mir jetzt was. Und glaub mir ich bin kreativ" Sie sah ihm dabei direkt in die Augen, ein herausforderndes Funkeln spiegelte sich in ihnen.