Tag 002 Training

<<<<<<< Hof


Draven begann sein Training.
Da er alleine in der Halle war konnte er Thanatos zu seinem Training dazuholen.

"Dann wollen wir mal anfangen.Als erstes aufwärmen".

Draven lief los und drehte seine Runden in der Halle neben ihm her laufend sein Partner Thanatos.

Nach dem aufwärmen stellten sie sich gegenüber auf und übten das Ausweichen.

Nach einiger Zeit begannen sie ihre Kräfte zu nutzen um die zu stärken.


Als sie mit dem Training fertig waren gingen sie in die Kantine um dort etwas zu essen.


>>>>>>> Versammlungsräume & Kantine

<<<<<<<<< Kantine

Caz schloss die Augen und sammelte sich. Sie brauchte jetzt die Macht, die sie spürte wenn sie ihre volle Fähigkeit ausschöpfte, zumindest das was sie momentan davon kannte.
Sie hob die Arme, in einem Kreis, über den Kopf und legte die Handfläche aneinander. Dann zog sie diese gerade herunter auf Höhe ihrer Brust. Dann öffnete sie ruckartig die Augen und zog sich die Fingernägel über die Schnitte an den Unterarmen und erweiterte diese.
In einer wunderschönen, wenn auch beunruhigenden Helix verflochten sich die Blutfäden zu langen Klingen welche mindestens 2 Meter maßen.
Dann wirbelte sie in den verschiedensten Sprüngen und Drehungen durch den Raum, jede ihrer Bewegungen war präzise,schnell und tödlich. Auch die Trainingspuppe spürte das, denn durch Caz Wirbel aus Rot wurde sie in kleine Stückchen zerteilt. Ihre Klingen waren scharf, so scharf das es ein leichtes wäre Glas zu durchschneiden. Doch das musste ja niemand wissen.
Caz gelangte in einen Blutrausch, wie immer wenn sie ihre Fähigkeit unbeobachtet nutzte. Die Stärke ihrer Familie und deren Blut durchströmte sie und ließ sie immer weiter machen. Sie war schnell wie eine Raubkatze und verbog ihren Körper in immer neuen Sprüngen und Ausweichtaktiken.
Sie hörte erst auf, als sie in die Knie sank und schnell atmend merkte das ihre Ausdauer aufgebraucht war.
Die Klingen verschwanden wieder unter ihrer Haut. Hades kam angeschlichen und kuschelte sich eng in ihren Schoß. Caz fuhr mit den Fingern über sein Fell.
"Wir werden das schon schaffen. Keine Sorge, ich werde mich nicht ermorden lassen." sagte sie leise.

Ryu kam die Treppen auf der Seite der Trainingsräume hinunter.
Sie hatte am Hof der Schule noch kurz nach Taiji gepfiffen, welcher ihr sogar geantwortet hatte. Doch er schien immernoch nicht wieder reinkommen zu wollen. 'Naja, solange du deinen Spaß hast, ist alles gut.'
Vor ihr befand sich ein riesiger Raum voller Trainingsgeräte und sie kannte davon nicht einmal die Hälfte. 'Dann werd ich mich wohl erstmal dehnen...', dachte sie, und hörte ein leises Murmeln. Heute schien ja echt überall was loszusein!
Sie blieb still da stehen, wo sie gerade war und wollte schon rückwärts die Treppe wieder hinaufgehen, als sie sah, wer da unten im Keller saß: Cazadora.
Irgendwie war sie Ryu unheimlich, auch wenn sie auf den ersten Moment lediglich auffällig erschien. Da war noch etwas Anderes... etwas war anders.
'Das ist doch nur eine Erstklässlerin! Genau wie ich! Wieso stell ich mich dann so an?', versuchte sie sich einzureden.
Sie ging wieder ein paar Treppenstufen in Richtung Trainingsraum. Sie musste ja nicht unbedingt mit Caz reden. Schließlich war sie zum Trainieren hier!
Sie ging ohne Anzuhalten quer durch den Raum zu einer Trainingsmatte und lächelte Caz auf dem Weg einmal leicht zu. 'Bitte friss mich nicht, bitte friss mich nicht...' Sie setzte sich in den Meditationssitz und legte ihre Handrücken auf ihre Knie. Dann atmete sie ein paarmal tief ein und aus und schloss die Augen.

Sie saß dort eine halbe Ewigkeit - so kam es ihr jedenfalls vor - als sie es geschafft hatte: Durch die gesammelte Konzentration konnte sie förmlich die Gegenstände um sie herum erspüren. Jedenfalls die Größten. Und Lebewesen konnte sie scheinbar nur ganz blass warnehmen, aber sie brauchte ja auch nur Gegenstände für ihre Kampftechnik.
Jetzt, da sie etwas außerhalb ihres Sichtfeldes wahrnehmen konnte, würde sie die Telekinese viel umfangreicher anwenden können! So vieles schoss ihr durch den Kopf!
Die Aufregung packte sie und entriss ihr die Konzentration.
"Verdammt..!", fluchte sie und biss die Zähne zusammen. Sie musste es noch einmal schaffen... und noch einmal... und dann noch einmal... immer weiter! Und dann, vielleicht irgendwann, konnte sie diese Gegenstände auch noch bewegen! Jedenfalls stand das im ersten Buch. Irgendwann könnte sie vollends auf die Hilfe ihrer Hände und Augen verzichten und nurnoch mit ihrem Kopf arbeiten!
Und wenn sie irgendwann soweit war, konnte sie vielleicht ihre Träume als Energiequelle nutzen!
Ryu stand auf, streckte sich und dehnte ihre Gelenke. Dann setzte sie sich wieder hin wie zuvor und versuchte es erneut mit der Übung.

Sie hatte es jetzt schon 3 Mal geschafft, und beim letzten Mal hatte sie sogar schon etwas ohne die Hilfe ihrer Hände zu bewegen! Es war nicht viel, aber zumindest etwas.
Diese wenigen Versuche hatten sie viel Energie gekostet, weil sie sich die ganze Zeit über hatte konzentrieren müssen.
Einmal hatte sie gedacht, sie wäre zu schwach um Lebewesen zu bemerken, doch es schien, als wäre Cazadora in der Zwischenzeit gegangen. Doch noch etwas war ihr aufgefallen. Etwas, was ihr in all den Stunden immer wieder die entscheidende Konzentration genommen hatte.
Da war ein Geräusch. Und sie hatte keine Ahnung, wo es herkam.

Jetzt war sie gerade dabei, die Wände um sie herum abzulauschen.
'So verwinkelt, wie dieses Gebäude ist, könnte es ja auch irgendwo Geheimtüren geben...' Auch wenn der Gedanke etwas absurd war.
Sie klopfte vorsichtig gegen die Wand, an der sie gerade war.

Ryu hörte ein mehr oder minder knartschendes Geräusch - oder was es eher knurrend - und horchte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass das Geräusch wirklich aus den Wänden kommen würde!
'Wie soll ich da nur reinkommen? In Filmen gibt es doch immer irgendwo einen Geheimschalter. Aber der kann ja nun wirklich überall sein!' Da hatte sie eine Idee. Vielleicht konnte sie versuchen, durch die Telekinese hinter die Wand zu "fühlen" und konnte so einen Mechanismus finden! Auch wenn sie ihn wahrscheinlich noch nicht auslösen konnte, vielleicht fand sie ja so den versteckten Schalter!
Sie versuchte sich auf die Wand zu konzentrieren und war leicht überrascht, als sie glaubte, statt einem Mechanismus einen Menschen entdeckt zu haben.
'Was zur Hölle? Aber gut, das Geräusch muss ja irgendwoher gekommen sein...'
So langsam konnte man sogar ganz leise Schritte bis in den Trainingsraum hören.

Caz hatte Ryu kurz beim Training zu geschaut, sie war also Telepathin, sehr interessant. Sie wirkte immer noch sehr zurückhaltend und schüchtern, weshalb es Cazadora auch schnell langweilig wurde und sie die Trainingshallen verließ.

>>>>Hof

Ryu war so perplex von der Anwesenheit der Person, dass sie garnicht merkte, die sie aus Versehen einen Schalter betätigte, der neben ihr getarnt an der Wand war.
Die Wand schwang so schwungvoll auf, dass sie mit einem lauten Aufschrei einen Purzelbaum nach vorne machte und stolpernd einen Gang hinunterrollte. Der Person entgegen.

>>>>> Keller

<<<<<<Krankenzimmer
Matsurika liebte es, Geheimnisse zu erforschen und hoffte inständig, dass die Akademie zumindest ein paar Geheimräume oder Gänge aufweisen konnte. Dank ihres starken Orientierungssinnes und räumlichen Denkens brauchte sie Räume und Orte nur einmal sehen, um sie beim nächsten Mal wiederfinden zu können. Besonders in der Vergangenheit hatte ihr dieses Talent oft aus schwierigen Situationen geholfen. Auf ihren Weg zu den Trainingsräumen, zumindest hoffte sie, dass es der richtige sei, versuchte sie, jedes noch so kleine unwichtig aussehende Detail in sich aufzusaugen. Seien es Bilder von irgendwelchen Persönlichkeiten, Statuen, die sie passierte oder sonst außergwöhnliche oder interessante Dinge, die sich an den Wänden befanden. Sie nahm sich aber auch alle Zeit der Welt, um diese zu mustern und zu studieren, wer sollte sie schließlich um diese Uhrzeit schon stören. Bald schon wurde ihre Aufmerksamkeit durch eine altertümliche Holzschnitzerei hervorgerufen. Sie war hochkant aufgehangen worden und bedeckte in der Höhe die Wand fast vollständig. Matsurika schätzte die Breite des Bildes auf gut 2 Meter. Das Holz war schon verwittert und enthielt zahlreiche kleine Löcher, die wohl von Holzwürmern herrührten. Die Schnitzerei zeigte die epische Entscheidungsschlacht zwischen den drei Brüdern. Im Hintergrund erkannte man die Orya- Akademie in ihrer ursprünglichen Erscheinung. Matsurika streckte ihre rechte Hand nach dem Gebilde und fuhr mit ihrem Zeigefinger die Linien nach. Feiner Staub wirbelte auf und setzte sich auf ihre Fingerkuppen. "Das hier ist Geschichte, wie sie leibt und lebt!", hauchte sie und sog den leicht modrigen Geruch des Holzes ein. Sie strich über die Darstellung des gefallenen Bruders und zuckte merklich zurück, den der Kopf war in den Hintergrund eingerastet. Ihre Hand schellte zu Nanami, die beruhigend ihre Schnauze in die Handfläche rieb. Sie vernahm ein lautes Knirschen, dass durch den leeren Gang als Echo fortgetragen wurde und durch die Holzschnitzerei durchzog sich ein Spalt, der die beiden Kraftnutzer auf der einen Seite und den gefallenen Bruder auf der anderen Seite trennte, denn die beiden Hälften glitten zur Seite und gaben den Blick auf einen weiteren nach Schimmel und Feuchtigkeit  riechenden, in Dunkelheit liegenden Gang frei. Trotz ihre klopfenden Herzen spürte sie, wie Aufregung ihren Körper durchflutete und ihre Augen begannen zu funkeln. Sie wandte ihren Blick zu Nanami, die sie mit ihren schwarzen Augen ansah. " Das scheint nach einem Abenteuer zu schreien, Nanami. Sollen wir es wagen?" Die Großkatze miaute zustimmend. "Dann also los!", sagte Matsurika und trat in den Gang ein. Die Gangwände bestanden aus altem Mauerwerk und schimmerten feucht. Die Ecken waren über und über behangen mit Spinneweben und hier und da konnte Matsurika eine der Bewohnerinnen entdecken. Sie ließ sich davon jedoch nicht beirren und schritt mutig weiter. Das einzige Geräusch, was sie vernahm, waren ihre Schritte, deren Ton von den Wänden aufgenommen und als Echo weitergegeben wurde. An den Wänden hingen vereinzelt Fackeln, die sich mit jedem ihrer Schritte erhellten und so einen Blick auf den weiteren Weg freigaben. Der Boden neigte sich kaum merklich und führte immer tiefer hinab. Hier und da bog der Gang auch um die Ecke und schlußendlich standen Kraftnutzerin und Gefährte vor einer alten Holztüre, die aus den Schanieren hing und von deren Schloß der Rost abblätterte. Ein leichter Luftsog war durch den Spalt zwischen Rahmen und Tür zu spüren. Sie griff nach dem Rand der Holztür und zog mit aller Kraft an dieser, doch sie ließ sich kaum bewegen. "Hilf mir!"; sagte sie und die Großkatze trat neben sie. Nanami drückte ihre Schultern gegen das Holz und gemeinsam schafften sie es, die Tür soweit zur Seite zu schieben, dass sie hindurchgehen konnten.
>>>>Keller