Kloster :Shirozuki

Müde verlangsamte Akira das Motorrad. Es war einiges an Zeit vergangen seit seinem Kampf mit den beiden Agenten doch sein Körper hatte sich bislang nicht von der Anstrengung des Shadow Form und der Verletzungen erholt. Seine Kleidung war voller Risse und Blut quoll aus vielen Schnitten die tief in seine Haut gingen.
Doch er hatte trotz aller Wiedrigkeiten sein Ziel erreicht. Den Ort den er wohl am ehesten Zuhause nennen würde. Der Ort den er um jeden Preis beschützen musste, komme was wolle.
Doch zuerst würde er wohl dem alten Mann seine Aufwartungen machen.
Zielstrebig ging er auf den kleinen Park an der Seite des Gebäudes zu. Hier war inmitten eines Dschungel artigen Gewächses der unterschiedlichen Baumarten, eine kleine Laube inmitten des wilden Wuchs die von der Natur verschont schien. In dieser kleinen Laube stand ein kleiner steinerner Tisch in dessen Mitte ein altes Foto eingefasst war.
Das vergilbte Foto zeigte vier Personen der älteste ein mittelalter Mann mit weißen Haaren der lächelnd seine Armee um drei Kinder legte. Das erste Kind war blond und älter als die anderen, bereits ein Teenager und guckte missmutig in die Kamera. In der Mitte stand ein junges Mädchen, lächelnd mit langem, wehendem, rotem Haar und auf der anderen Seite der jüngste der Gruppe, Akira selbst, ein Beispiel für rabenfedergleich zerzauste Haare. Der Mann hinter ihnen war ihr Vater Pater Genesis Shirogane, der Mann der ihn kämpfen gelehrt hatte, der ihm seine Anschauung der Welt zeigte und ihm die Zukunft eröffnete. Akira kniete sich vor den Tisch und schloss die Augen. Ihm wahr als wäre er hier. "Hallo alter Mann. Ich bins dein Problemkind. Ich weiß wir waren uns häufig uneinig und haben uns mehr als einmal in die Haare gekriegt, dich ich konnte immer auf dich hören. Ich wollte dir nur sagen und glaub mir das fällt mir schwer: DANKE! Ich werde dein Vermächtnis weiter aufrecht erhalten! Ich tue alles und werde nicht stoppen bis sie sicher sind das verspreche ich dir! Bitte wache über mich alter Mann." Und mit diesen Worten erhob er sich und machte sich auf in den Vorhof des Klosters. Aus der Ferne konnte er Motorräder kommen hören. Hoffentlich handelte es sich dabei nicht um Feinde.

>>>>> Keller

Die Vier rasten auf Akiras Motorrädern über den holprigen Waldboden, und wenn Ryus Motorrad keine selbstständige Lenkung gehabt hätte, wäre sie bei diesem Tempo mit Sicherheit schon etliche Male gegen einen Baum geknallt. Nach den ersten Kilometern hatte sie einfach beschlossen, die Augen nicht mehr aufzumachen, damit sie erst garnicht sehen musste, wie der Wald an ihr vorbeiraste. Doch irgendwann hatte sie sich an das Gefühl gewöhnt.
Caz neben ihr wirkte total ruhig, als hätte sie so etwas schon etliche Male gemacht. Ciells Gesicht konnte sie nicht sehen, da diese vor ihr dahinpierschte, und Dravens Miene blieb ebenfalls steinhart. Nur sie selbst musste sich die ängstlichen Grimassen verkneifen, wenn sie wieder einmal um Haaresbreite der Rinde eines Baumes entging.
'Na hoffentlich sind wir bald mal da... am Besten noch bevor der Wald uns ganz verschluckt.' Der Weg war elendig lang, und mit jeder vergangenen Minute wuchsen ihre Sorgen um Akiras Leben.
Nach einer halben Ewigkeit jedoch wurde das gleichmäßige Dröhnen der vier Maschinen langsam leiser und verwandelte sich in ein rhytmisches Tuckern. 'Bestimmt sind wir gleich am Ziel!', dachte Ryu aufgeregt.

Caz gefiel es zwar nicht das die Maschinen sich selber steuerten aber sie ließ es sich gefallen, außerdem waren sie für ihr Gefühl immer noch viel zu langsam.
Ihre Gedanken rasten, sie drehten sich vorallem um Akiras Verfolger und um den Grund weshalb er verfolg wurde. Oder eher was so wichtig war das er dafür sein Leben lassen sollte.
Als die Motorräder das Tempo verringerten, rissen Cazadoras Gedanken und ihr Blick klarte sich für die Umgebung. Sie befanden sich auf dem Gelände eines Klosters. Sie runzelte die Stirn und sah sich um.
Das hier war fast schon zu klischee haft und hatte was vom deutschen Tatort,die perfekte Kulisse für eine Verfolgungsjagd mit blutigem Ausklang.

Als die Motorräder hielten stieg Ciell entnervt von dem Gefährt und klopfte sich den Staub des Waldes von der Uniform. Den Helm legte sie zurück auf das schreckliche Gefährt und schüttelte brummend die Haare.

Azrael sprang von ihr herab und stellte sich auf zwei Beine. Er schien die Anwesenheit des anderen Schattennutzers zu spüren.

"Lasst uns schnell herausfinden, ob Shirogane noch an einem Stück ist. Wenn ja gehört mit der erste Schnitt, danach ist er euer Truthahn..."

Mit einem letzten "Hmpf" strich sie die letzte nervige Strähne hinter das rechte Ohr, griff an ihre Füße und warf die hochhackigen Schuhe Richtung Motorrad. Sie ging zwei Schritte vor die Gruppe und sah mit eindringlichem Blick hinter sich auf die Gruppe, sie zum Folgen auffordernd.

"Der Typ schuldet mir sowas von neue Schuhe..." brummte sie.

Das Motorrad wurde langsamer und blieb dan an einem Kloster stehen.Draven stieg von dem Motorrad ab und sah sich um.
'Um dem Tempel herum sind keine Leute bis auf wir und im Tempel', Draven fing an sich zu konzentrieren,'kann ich nichts warnehmen.Warscheinlich wird es durch irgendwas geschützt.'

Cazadora stieg schwungvoll und wie immer elegant von ihrer Maschine und trat neben Ciell.
"So schön waren die Schuhe jetzt auch nicht." meinte sie spitz ohne den Blick auf sie zu richten.
Mit gerunzelter Stirn nahm sie die Kulisse des Klosters war, sah sich nach Fluchtwegen um, für den Fall das sie schnell wieder zu den Rädern mussten.
"Bevor du Akira tranchieren kannst, müssen wir ihn erstmal finden. Irgendwelche schlauen Ideen?" fragte sie in die Runde und blickte hinter sich.

Während sie von den Rädern stiegen musste Ryu über den Kommentar von Cazadora schmunzeln, auch wenn es nicht der richtige Zeitpunkt für Witze oder Streitereien war.
"Ich denke mal wir müssen wohl oder übel reingehen.", meinte sie in die Runde, da das wohl das erste war, was sie tun sollten. Außer dem Gebäude vor ihnen gab es hier schließlich nichts, wo Akira sie hätte hinschicken können.
'Bitte lass uns keine Zeugen eines scheußlichen Blutbades werden...' hoffte sie inständig.

Ciell schüttelte nur mit einem genervten "tz" erneut ihr Haar und drehte sich zum Kloster um, sie blickte einen Moment auf ihren Partner, nickte dann als seine schwarzen Augen sie fixierten und dann:

"SHIROGANE WENN DU DA DRIN BIST BEWEG' DEINEN ARSCH HIER RAUS, ODER ICH KOMME UND HOL' IHN MIR!" , brüllte sie aus voller Kehler tief hervor über den Platz.

Azrael sprang von ihrer Schulter und verschwand in den Schatten. Er hatte wohl bereits Akiras Spur als Schattenwesen aufnehmen können und würde dafür sorgen, dass Akira ihre Stimme entgegenhallen würde.

Sie räusperte sich. "Keine Sorge es ist zumindest keiner von den Idioten in Hörweite, noch nicht. So müsste es schneller gehen als dass wir unsere Zeit damit verschwenden, dass weisse Kaninchen zu suchen." Sie folgte Azrael schnellen Schrittes in Richtung des Klosters.

Eine plötzliche Kraftlosigkeit ergriff Akira. Seine Wunden waren wieder aufgerissen und Blut strömte über seinen Körper. Ihm war als würde seine gesamte Kraft aus seinem Körper fließen. Wankend bewegte er sich aus dem Hof heraus vor das Kloster.
In einiger Entfernung könnte er die anderen sehen. Er müsste lächeln. Sie hatten ihn also doch gefunden. Zum Glück hatte er die Verfolger bereits besiegt, damit würde er die anderen nicht in Gefahr bringen. Und er hatte jemand der nun, sollte er seinen Verletzungen erliegen, sich um sein Vermächtnis kümmern würde.
Er winkte den anderen zu, spürte wie er zu Boden sank und es würde schwarz um ihn herum. Es war doch zuviel für seinen Körper gewesen.

"Verdammt!" , zischte Ciell und rannte auf Akira zu.
Sie konnte gerade noch seinen Sturz abfangen, doch riss es sie beide hinab auf den dreckigen Boden.

Sie griff sofort nach ihrer kleinen Tasche und begann, fachmännisch die Wunden zu versorgen. Sie musste sich beeilen. Die Blutung musste gestoppt sein, bevor sie ihre Kräfte nutzen konnte.

Leise konzentriert brummend schnitt sie mit einer kleinen Schere die Kleidung entzwei und verband die größten Wunden.

"Du siehst wieder einmal aus wie Gulasch, Shirogane" , murmelte sie leise.

Als sie das Schlimmste geschafft hatte, legte sie seinen Kopf auf ihren Schoß und presste ihre Hände auf seine Brust.

Sie atmete tief durch. Sie war in einer guten körperlichen Verfassung, doch ihre Kräfte waren für solche Verletzungen noch immer oft zu instabil.

Ein helles Licht umgab ihre Hände...

(Eigene körperliche Verfassung)

zufällig generierte Nummer (0,20) : 9

Ciell keuchte leise, als das Licht um ihre Hände verschwand. Die Wunden sollten sich geschlossen haben, doch noch schnell wieder aufreißen können.

"Du solltest gleich wieder auf den Beinen sein, aber weder Yoga noch Kickboxen heute für dich..." , raunte sie ihm leise ins Ohr, da sie sich nicht sicher war, ob sie es hätte noch klar laut herausbringen können.

Ihr wurde leicht schwarz vor Augen, vermutlich hatte sie es übertrieben. Doch sie würde es wohl noch schaffen, den anderen zu folgen. Dennoch blieb sie noch einen Moment sitzen und wartete lieber Akiras Zustand ab.

Cazadora brauchte einen Moment um zu realisieren das Akira aus dem Kloster gewankt war. Bis dahin war Ciell schon längst bei ihm. Doch dann klickte es in ihrem Kopf und sie sprintete los, immer noch katzenhaft, immer noch elegant aber in einer Geschwindigkeit mit der sie an den olympischen Spielen teilnehem konnte.
Mit spritzendem Kies kam sie abprubt neben Akira zum stehen und kniete sich in der gleichen Bewegung neben ihn gegenüber von Ciell.
Dieser war es gelungen ihn zu heilen, doch er hatte viel Blut verloren. Verdammt viel und ganz traute sie Ciells Heilkünsten nicht. Sie war immer misstrauisch gewesen wenn es um soetwas ging. Ihr wurde nur ganz hinten bewusst das sie das ersten Mal gesehen hatte wie Ciell jemanden heilte.
"Wenn du nicht bald die Augen aufmachst, dann bring ich dich um. Hast du das verstanden, Mistkerl?" knurrte sie Akira an, doch ihre Stimme hörte sich eher verzweifelt als zornig an.
Caz bemerkte am Rande wie geschwächt Ciell war durch Akiras Heilung, es interessierte sie relativ wenig, sie würde überleben. Immernoch besorgt besah sie sich die Blutspur und die verbundenen Wunden.
"Das ist zu viel Blut." meinte sie skeptisch.

Draven sah wie Ciell und Cazadora zu Akira liefen der schwere verletzungen hatte.
'Anscheinend hatten sie ihn erwischt aber er scheint sie besiegt oder abgehängt zu haben'
'Thanatos geh und untersuche die Gegend und halte ausschau falls welche kommen'

Thanatos sprang aus Draven's Schatten und lief in den Wald hinein.
Draven ging zu den anderen hinüber und sah sich auf dem Weg gut um.
"Ciell wie steht's mit ihm ?"

Der Lärm von außerhalb hatte die Kleineren Kinder verstört deshalb entschloß Yuki sich dazu nachzusehen was draußen vor sich ging. Er war der stärkste hier und deshalb war es seine Pflicht sich um die anderen zu kümmern. Er war zwar erst sieben aber seine Familie muss man doch beschützen? 
Mit beiden Händen drückte er das schwere Eichentor auf, nur um Fremde zu sehen die sich über Akira-onii beugten, der am Boden lag schwerveletzt.

"Hey lässt Akira-onii-sama in Ruhe!"


Voller Wut aktivierte er seine Kraft und schickte seine bösen Geister in Richtung der Fremden.

Seine Geister würden diese Typen ausknocken und er könnte dann die anderen zur Hilfe rufen ihre Kräfte Würden Akira-Onii schon wieder hinbekommen.

Diesmal bekam Caz mit was geschah, der kleine Junge welcher aus dem Kloster trat schien sie angreifen zu wollen. Er wollte außerdem auch Akira beschützen, doch das registrierte die Rothaarige nicht. Sie sah nur ein kleines Kind welches seine Kräfte auf sie und die anderen hetzte. Wäre Caz mit einer anderen Vergangenheit belastet hätte sie anders reagiert doch so hechtete sie schnell zur Seite in der Hoffnung noch entkommen zu können.

zufällig generierte Nummer (1,30) : 24

Sie schaffte es den Geistern zu entkommen auch wenn sie ihre Beine streiften und ein Gefühl der Schwäche hinterließen. Sie rollte sich geschmeidig ab.
Elegant und in ihrer vollen Größe stand sie nun wenige Meter vor dem Knirps. Cazadora rauchte vor Zorn und ihr Blick sprach mehr als tausend Worte. Sie würde Akira verteidigen mit allem was recht war.
Die gebogenen Blutklingen bildeten sich aus den Schnitten an ihren Armen, so lang und scharf das sie einen schmalen Schatten warfen.
Doch dann fiel eine Münze in die tiefe Schwärze ihrer Wut und erleuchtete die vernebelten Gedanken.
Der Kleine wollte Akira auch nur beschützen.
"Pass mal auf Knirps! Wir sind Freunde von Akira und waren auf der Suche nach ihm. Wir können ihm helfen, sieh selber." meinte sie friedlich aber immer noch misstrauisch und mit einem leichte hintergründigen Knurren in der Stimme.

Langsam spürte Akira wie wieder Leben in ihn floss. Also war Ciell dabei ihn zu heilen. Und dazu könnte er Caz und Draven hören.
Er öffnete vorsichtig die Augen. Sein Körper fühlte sich an als wäre er vollkommen zerschunden aber er könnte sich bewegen.
Das erste was er sehen könnte war Yuki wie er die anderen angriff. Er versuchte sich aufzurichten und unter Schmerzen gelang es ihm auf die Beine zu kommen. "YUKI! Das sind meine Freunde! Benimm dich!"
Mit Tränen in den Augen rannte Yuki auf ihn zu. "Onii-tchaaaaammma!" 

Ciell betrachtete sie Situation wie durch einen Schleier. Sie richtete sich langsam auf, nachdem Akira aufgesprungen war, griff nach ihrer Uhr und zog aus dem Geheimfach eine ihrer Tabletten, die sie pur herunterschluckte.

"Du siehst ja, alles paletti. Zumindest so lang, wie der Idiot aufhört hier dumm herumzuspringen. Beim zweiten Mal lasse ich ihn aber liegen" , raunte sie in Richtung Draven.

Ryu konnte nur grob mitverfolgen wie Ciell ihr Bestes tat, Akiras Wunden zu heilen. Wenigstens lebte er noch! Aber es schien ihm sehr schlecht zu gehen.
Als Cazadora aufsprang, sah sie eine kleine Person, die drauf und dran war sie anzugreifen. 'Oh nein, nicht schon wieder! Wir haben keine Zeit für sowas!', dachte sie. Doch offensichtlich wollte das Kind sie garnicht angreifen, sondern Akira nur helfen. 'Da haben wir ja wenigstens das gleiche Ziel...'
Akira, der gerade erst geheilt worden war, zwang sich jedoch schon wieder auf die Beine. "Das geht nicht gut!", sprach sie ihre Gedanken laut aus, und wirklich schien Akira Probleme haben, aufrecht zu laufen. 'Idiot!', dachte sie verärgert, denn Ciell schien durch die Heilung völlig aus der Puste zu sein.

"Das ist aber mal ein netter Empfang.Erst ein verletzter dann ein kleiner Junge der uns angreift."
Draven ging etwas weiter zu Akira.
"Akira gut das du mehr oder weniger noch am leben bist aber ," Draven's Gesichtsausdruck wurde ernst," du bist uns eine Erklärung schuldig. Bist du ein gesuchter Verbrecher wie es die Männer sagten ?"
Draven steckte seine Hände in die Hosentaschen und wartete auf Akira's Antwort.

Cazadora beruhigte sich wieder und peitschte sich innerlich dafür so hochgefahren zu sein. Sie sah Kinder, im Gegensatz zu anderen, genauso feindlich an wie jeden anderen Menschen auch.
Sie ließ die Klingen verschwinden und schritt herüber zu Akira.
Ohne auf irgendwen zu achten, schlang sie einen Arm um seine Hüfte und bot ihm so die Möglichkeit sich abzustützten. So gut Ciell die Wunden auch versorgt hatte, das Blut war immer noch weg und mit Blutverlust kannte sie sich aus. Schwarze Schlieren vor den Augen, Schwindel, Koordinationsschwierigkeiten. Sie wollte es Akira ersparen gleich wieder auf dem Hosenboden zu landen.
"Mach sowas nicht nochmal. Sonst muss ich dich zu Sushi verarbeiten." ermahnte sie ihn streng aber grinsend. Froh darüber das er mehr oder weniger an einem Stück war.
Im Gegensatz zu Draven interessierte sie der Grund eher weniger, klar sie war Neugierig, aber es gab Dinge die besser ungesagt blieben.